MEDEA

In der Bearbeitung von Helmut Peschina

Veranstaltungsort: Schlosstenne Burgstall

Vor mehr als 2400 Jahren geschrieben zählt Euripides Fassung der Medea-Sage zu den wichtigsten Texten der abendländischen Kultur.

Helmut Peschina hat sich bei seiner Bearbeitung inhaltlich sehr genau an Euripides gehalten, hat dabei aber die Sprache des Originals verlassen und seinen eigenen Rhythmus gefunden.

Die Tragödie beginnt im Exil in Korinth, wo die Liebenden Medea und Jason mit ihren Kindern vorläufig Asyl finden. Die heimatlose Familie befindet sich auf der Flucht. Die Königstochter Medea hat für ein Leben mit ihrem Geliebten Jason ihre Familie verraten, ihr Land verlassen und vermutlich getötet. Durch die geplante Heirat mit der Tochter des Königs von Korinth erhält Jason das definitive Bleiberecht; jetzt ist er sozial und wirtschaftlich abgesichert, Medea und den Kindern jedoch, droht erneut Verbannung. Zutiefst verletzt und traumatisiert ob Jasons schamloser Missachtung des geschworenen Treueeids, entwirft Medea einen grausamen Racheplan. Aus maßloser Liebe wird maßloser Zorn.
Regie: Karl Posch
Bearbeitung: Helmut Peschina
Musik: Clemens Gadenstätter
Darsteller: Andrea Jöbstl-Prattes, Andreas Mathauer, Lisbeth Kohlberger, Wolfgang Fasching, Karl Wiedner, Gernot Grinschgl, Anita Schreiner, Gudrun Lukas, Johanna Resch, Laura Thomann

Vorstellungstermine:  Freitag, 1. Juni - Premiere - Ausverkauft! Mittwoch, 6. Juni Donnerstag, 7. Juni  Freitag, 8. Juni Samstag, 9. Juni Mittwoch, 13. Juni Donnerstag, 14. Juni Freitag, 15. Juni Samstag, 16. Juni

Vorstellungsbeginn: 20 Uhr Schlosstenne Burgstall Am Schloßberg 16, Wies Reservierungen: Mo-Fr, 8 - 12 Uhr, Tel: 0664 1615554, Email: kuerbis@kuerbis.at Presse:

Kürbis Wies Theater zeigt Euripides Tragödie "Medea"
"Ehre und Lob den Frauen"
Vor gut 2400 Jahren schrieb Euripides seine Tragödie über Flucht, Liebe und Vergeltung um die Kindermörderin Medea. Im Kürbis-Theater lässt man den antiken Stoff nun mit einer kurzweiligen und auf den Punkt gebrachten Inszenierung wieder aufleben.
Medea mag die meistgehasste Frauenfigur der Kulturgeschichte sein. Auch heute noch gibt es Parallelen zu der schlimmsten aller Rächerinnen: Die mediale Ausschlachtung von Verbrecherinnen zum Beispiel, die drei gespenstischen Korintherinnen im Prolog mit dem antiken Drama verknüpfen.
Regisseur Karl Posch zeigt die "Medea"-Fassung von Helmut Peschina in Wies in moderner Ästhetik und reduziertem Bühnenraum. Das geht vor allem auf, weil er sich mich mit Andrea Jöbstl-Prattes eine großartige weibliche Hauptdarstellerin ausgesucht hat: Nüchtern im Gesicht und umso stechender in den Augen lässt sie den Wahnsinn langsam heranreifen. (…) Neben der Bühne sitzen die Korintherinnen seelenruhig beim Kaffeekränzchen und geben Kommentare zu Geschehen ab: "Ehre und Lob den Frauen heißt es da etwa, nachdem Medea ihre Rachepläne angekündigt hat. Dasselbe kann nur für die starken Schauspielerinnen in dieser Inszenierung gelten.
Hannah Michaeler, Kronen Zeitung, 3. Juni 2018
Kürbis Wies
Mit tausend feinen Klingen
Griechische Mythologie in Scheunen-Ambiente
"Meine Wunde heilt, wenn du dem Wahnsinn nahe", lässt Euripides´Schreckensfigur Medea (Andrea Jöbstl-Prattes) ihren Ehemann Jason (Andreas Mathauer) wissen. Nachdem sie ihr altes Leben für ihren Geliebten hinter sich gelassen hat, muss sie feststellen, dass dieser sein Herz längst anderweitig verschenkt hat. Medea merkt: Recht und Gerechtigkeit gehen nicht immer miteinander einher. Gebrochen hinterlässt einer der berühmtesten Charaktere der griechischen Mythologie verbrannte Erde.
Die Inszenierung von Karl Posch überzeugt mit erstaunlich wenig Pathos und Tamtam in der behaglichen Schlosstenne. Es braucht nicht mehr als eine schlicht gehaltene Bühne und elf Schauspieler, deren beherzter Einsatz gerne über ein bisschen Langatmigkeit hinwegblicken lässt. Wohlwollender Applaus.
Katrin Fischer, Kleiner Zeitung, 3. Juni 2018