Finnland
Die Wiener Autorin Susanne Lindlar, vor Jahren schon einmal mit einem Kurzstück im Theater im Kürbis-Wies vertreten, hat dieses Theaterstück über das Gefangen-Sein von Menschen in ihrer eigenen Welt geschrieben.
Amalie, alt und vom Leben verbittert, lebt gemeinsam mit ihrer Ziehtochter Johanna in ziemlicher Abgeschiedenheit. Abwechslung bedeutet für beide bloß der wöchentliche Besuch einer Konditorei – immer am Donnerstag. Als ein Brief von Amalies leiblichem Sohn Karli eintrifft, in welchem er seinen überraschenden Besuch ankündigt, gerät die Ordnung der beiden Frauen plötzlich durcheinander. Hintergründe tun sich auf, komische und tragische Momente wechseln einander ab.
Unter der Regie von Wolfgang Fasching spielen Gabi Reichmann, Julia Krasser und Thomas Sima.
Premiere: Freitag, 13. März 2015, 20 Uhr (Freitag der dreizehnte ist kein Zufall!)
Weitere Vorstellungen: 14.,18., 20., 21., 25., 27. und 28. März, jeweils 20 Uhr
"Vergilbte Lebensträume
Zwiespältige Uraufführung von "Finnland".
Ungemütlich ist es im Dachbodentheater, wo die Amalie unterm Herrgottswinkel haust. Eine herrschsüchtige Alte, die auf die Hilfe ihrer Ziehtochter angewiesen ist und es der Johanna gallig dankt. Julia Krasser als Dauergedemütigte mit stoischer Geduld und die verbittert biestige Gabi Reichmann jagen unter Wolfgang Fasching Angst ein im ländlichen Höllenspiel.
Bis Amalies Sohn aus Wien auftaucht – Thomas Sima als abgehalfterter Möchtegernkünstler – und sich das Blatt wendet beim Traum von der Schokoladenseite des Lebens.
"Finnland" wird zum Floh im Ohr und macht aus einem einfältigen Opfer eine Täterin. Gut gespielt zwar, doch Susanne Lindlars plakatives Volksstück kommt holzschnittartig über die Rampe. Da fehlen sprachliche Raffinesse und die Grautöne der Seelentiefen, wie man sie etwa von Horváth, Turrini oder Schwab kennt. Dennoch lohnt schon das beklemmende Frauenduo eine Besuch der Uraufführung." (Eli Spitz, Kleine Zeitung, 20. März)
Zwiespältige Uraufführung von "Finnland".
Ungemütlich ist es im Dachbodentheater, wo die Amalie unterm Herrgottswinkel haust. Eine herrschsüchtige Alte, die auf die Hilfe ihrer Ziehtochter angewiesen ist und es der Johanna gallig dankt. Julia Krasser als Dauergedemütigte mit stoischer Geduld und die verbittert biestige Gabi Reichmann jagen unter Wolfgang Fasching Angst ein im ländlichen Höllenspiel.
Bis Amalies Sohn aus Wien auftaucht – Thomas Sima als abgehalfterter Möchtegernkünstler – und sich das Blatt wendet beim Traum von der Schokoladenseite des Lebens.
"Finnland" wird zum Floh im Ohr und macht aus einem einfältigen Opfer eine Täterin. Gut gespielt zwar, doch Susanne Lindlars plakatives Volksstück kommt holzschnittartig über die Rampe. Da fehlen sprachliche Raffinesse und die Grautöne der Seelentiefen, wie man sie etwa von Horváth, Turrini oder Schwab kennt. Dennoch lohnt schon das beklemmende Frauenduo eine Besuch der Uraufführung." (Eli Spitz, Kleine Zeitung, 20. März)