DAS SÜNDIGE DORF
Die beiden Söhne des Stangassinger verlieben sich zugleich in die fesche Evi. Diese ist allerdings die verschwiegene Tochter vom Stangassinger und kommt für ihn daher als Schwiegertochter nicht in Frage. Mit allen Mitteln versucht er zusammen mit seinem Spezi Korbinian die Wahrheit vor seiner Frau zu verbergen. Doch – wie sollte es anders sein - auch die Gattin hütet ein Geheimnis und schon nehmen die Verwicklungen ihren Lauf.
PREMIERE
Donnerstag, 7. Juli 2022, 20.00 Uhr
Schlosstenne Burgstall
Am Schlossberg 16, 8551 Wies
Weitere Vorstellungstermine
Samstag, 9.7., 20 Uhr
Sonntag, 10.7., 17 Uhr
Donnerstag, 14.7., 20 Uhr
Freitag, 15.7., 20 Uhr
Samstag, 16.7., 20 Uhr
Sonntag, 17.7., 17 Uhr
Samstag, 23.7., 20 Uhr
Sonntag, 24.7., 17 Uhr
Rustikale Lügen
"Das sündige Dorf" als Schwank mit Brüchen
Die Bühne betreten sie alle wie einen Ring, inklusive der Lockerungsübungen, mit denen sich Boxer auf den Kampf einstellen. Und gerungen wird in der Schlosstenne Burgstall in jeder Szene: um Contenance, Würde und den Sieg in häuslichen Konflikten: Der Kürbis spielt "Das sündige Dorf", einen rustikalen Schwank des Bayern Max Neal, in dem zwei Bauern die Hochzeiten ihrer ehelichen Kinder verhindern wollen, weil die sich ausgerechnet in ihre unehelichen natürlich verheimlichten Geschwister verliebt haben.
Nicht mehr ganz zeitgemäß geht es in dem zwischen 1940 und 1976 immerhin viermal verfilmten Volkslustspiel auch um Ehehandel und Mitgift, um kirchliche Sanktionsmacht in Sittlichkeitsfragen und Lügen fürs soziale Ansehen.
Regisseur Peter Eisner fügt im Versuch, moralische und rustikale Klischees auszuklopfen, vorsichtig Verfremdungseffekte ein. Am besten funktionieren dabei die musikalischen Einlagen, die mit Volkstümelei lustvoll brechen. Am Ende des animierten Abends glücken alle Liebes- und Mitgifthandel auf fast suspekte Weise. Und das lebhafte Ensemble überspielt grandios gar einen krankheitsbedingten Ausfall.
Ute Baumhackl (Kleine Zeitung, Sonntag, 17. Juli 2022)
Flori Stangassinger
Peter Eisner (Regie, Darsteller)
Thomas Stangassinger
Michael Prattes (Darsteller)
Sepp Stangassinger
Karl Wiedner (Darsteller)
Stasi Stangassinger
Gudrun Lukas (Darstellerin)
Afra Vogelhuber
Julia Krasser (Regie, Darstellerin)
Luis Vogelhuber
Gernot Grinschgl (Darsteller, Musiker)
Evi Roßberger
Melina Schuster (Darstellerin)
Korbinian Roßberger
Wolfgang Fasching (Darsteller, Musik)
Michael Riedlechner
Oskar Ribul (Darsteller)
Regie: Peter Eisner, Julia Krasser
Mit: Peter Eisner, Wolfgang Fasching, Gernot Grinschgl, Julia Krasser, Gudrun Lukas, Michael Prattes, Oskar Ribul, Melina Schuster, Karl Wiedner
Musik: Wolfgang Fasching
Technik: Maximilian Frass
Aufführungsrechte: Kaiser Verlag, Wien
"Volkslustspiele", gespickt mit Klischees, Geheimnissen und Wirrungen – bis doch das Happy End glückt. Weil Ende gut, alles gut. Aus Prinzip.
Oder um es mit Brecht zu sagen: "Da gibt es derbe Späße, gemischt mit Rührseligkeiten, da ist hanebüchene Moral und billige Sexualität."
Schlosstenne Burgstall, Am Schlossberg 16, 8551 Wies