ARTIST IN RESIDENCE NORA PITTRICH
Im Sommer 2019 wurde ein Aufenthaltsstipendium der Kulturinitiative Kürbis Wies an Studierende der Meisterschule für Kunst und Gestaltung Graz Ortweinschule vergeben. Die Jury entschied sich für die Künstlerin Nora Pittrich (Meisterklasse Bildhauerei), die mit ihrer Abschlussarbeit "Alles hat ein Ende nur" überzeugen konnte. Die Künstlerin war im Juni 2020 als artist in residence im Atelier im Schwimmbad und hat im Laufe ihres Aufenthaltes ein Konzept entwickelt, welches Spiegelungen, Verzerrungen und Masken miteinbezieht. Die Arbeit behandelt ein Thema, das durch die letzten Monate der Isolation und dem daraus entstandenen Zwang zur Selbstreflexion stark beeinflusst wurde und zeigt die Facetten unseres Ichs aus einer anderen Perspektive. Diese Präsentation fand am Freitag, dem 17. Juli um 19 Uhr im Atelier im Schwimmbad in Wies statt.
Ausstellungsbeschreibung
Hinter den Masken
Nora Pittrich
Artist in residence I Sommer 2020
Die Ausstellung behandelt ein Thema, das durch die letzten Monate der Isolation und dem daraus entstandenen Zwang zur Selbstreflexion stark beeinflusst wurde.
Die Idee dazu stammt aus einer Zeit vor dem Maskenzwang, bevor sie jede*r in materialisierter Form und für alle sichtbar im Gesicht trug, bevor die Maske ein Zeichen der Solidarität und Fürsorge wurde.
Ich beschäftige mich mit dem Verborgenen und gehe auf die dem Licht abgewandte Seite der Maske ein, auf Verletzlichkeit, Scham und Feigheit, auf Wut und Enttäuschung, auf den Zweifel.
Wenn wir uns maskiert vor Spiegel stellen, spiegeln die Masken nur die Erwartungen unserer Umgebung wider?
Lösen sich die versteckten Facetten unseres Seins in dieser immer wiederkehrenden Spiegelung irgendwann auf?
Reproduzieren wir mit diesem Versteckspiel Rollenbilder, die eine Angst kaschieren, die wir längst überwunden glaubten?
Was ist da im Laufe der Zeit schon alles verloren gegangen zwischen den Spiegeln und hinter den Masken?
Die während meiner Residence im Schwimmbad aufgenommene Geräuschkulisse, soll dem Ort eine Maske aufsetzen und gleichzeitig dahinter blicken lassen, um zu verdeutlichen, dass die Spiegelung einer Äußerlichkeit ein völlig verzerrtes, oft unschöneres Bild ergibt als die Realität, die man irgendwo auf der anderen Seite finden kann.